Hätte ich gewußt, was auf mich zukommt . . .

. . . als ich Petra und Dirk versprach: "ich werde sie behüten" hätte ich wohl besser noch hinzugesetzt: " . . . so gut es geht" denn ein Sack Flöhe ist nix im Vergleich zu diesem blonden Wirbelwind.

Sie versteckt Handys, gestaltet Teppiche neu und zerlegt mir Vorliebe Klopapier zu Konfetti. Sie jagt vor Vergnügen quietschend die Kratzbäume hoch, sie angelt Spaghetti vom Teller, dekoriert die Wohung um und löscht E-Mails.

Pädagogisch angehaucht, wie ich manchmal bin, habe ich ihr versucht zu erklären, dass Teppichreste zu Bauchschmerzen führen, Papierfetzen alles andere als gesund sind und gelöschte E-Mails Aldifutter zur Folge haben können, schließlich leben wir von den Aufträgen in der Mailbox.

Sie hat mir dann auch ausgesprochen aufmerksam zugehört; die Augen groß und neugierig, die Ohren schienen jedem meiner Worte hingerissen zu lauschen. Doch dann hat sie beschlossen, dass das doch alles irgendwie nur Menschenquatsch ist. Mit beherzter Pfote klaut sie mir meine ach so klug machende Brille von der Nase und beschließt, dass das Leben definitv zu kurz ist, um vernünftig zu sein. Und während ich ihr noch lachend nachschaue, wie meine Sehhilfe im unergründlichen Nirvana verschwindet, gebe ich ihr in Gedanken recht: Das Leben ist jetzt, hier und heute und erwachsen wird sie wahrscheinlich früh genug :-))