"Sonntags um sechs . . . .

ist die Welt noch in Ordnung" schnurrt meine Blondine gemütlich und kuschelt sich noch ein wenig näher an mich.

"Oh Spatzie leise!! Nicht dass die Jungs uns hören, dann ist nämlich Schluss mit Gemütlichkeit" antworte ich verschlafen und kraule noch träumend das weiche Silberfell meiner Elbin. Noch bin ich nicht wieder im Reich der Träume, da kommt auch schon Chewie um mir ebenfalls verschlafen und gewichtig mittels Nase auf Nase und Pfote auf Wange einen guten Morgen zu wünschen. Doch gemütlich wie mein Herr der Dinge ist, lässt er sich Gott sei Dank noch zu fünf Minuten Schnurren überreden und so schließe ich seufzend wieder die Augen in der allmorgendlichen Hoffnung, doch noch eine zweite Chance auf länger Schlafen erkrault zu haben.

Doch weit gefehlt. Unser früh morgendliches Gemurmel hat Mori mit seinen grossen Löffeln natürlich sekundengenau erfasst und so fallen todesmutig und laut schnurrend 8 Kilo vom Kleiderschrank auf meinen Bauch.

"Unverschämter Rüpel" protestiert die Blondine pikiert aber lächelnd und während ich mich noch wundere, wie nachsichtig sie seit ihrer fruchtbaren Affäre mit Mori ist, begrüsst sie den immer noch strahlend gut gelaunten Jungspund mit einem freundlichen Nasenstupser.

"Oh man, fröhliches Junggemüse im Bett ist das Letzte" grummelt Chewie und legt die Ohren auf Horizontal um seinen Unwillen noch zu unterstreichen. Doch Mori wäre nicht Mori, würde er sich von solchen Kleinigkeiten beeindrucken lassen, und so gräbt er sich beherzt und weiterhin vergnügt schnurrend als samtige U-Bahn unter meiner Bettdecke durch, erforscht dabei unbekannte Höhlen und jagt gefährliche 10-Monster. Ob soviel guter Laune klappt dann auch der Graue  die Ohren wieder nach vorne und stürzt sich überirdisch in die wilde Jagt nach Fingern und Füssen.

Nun toben also um kurz nach sechs 8,5 Kilo grauer Pelz, 8 Kilo schwarzes Fell und 6 Kilo Rotschopf, zusammen also 22,5 Kilo durch mein Bett und der geneigte Leser wird sicher nachvollziehen können, dass in solche einem Getümmel an Schlaf nicht mehr zu denken ist. Somit ist also spätestens um halb sieben der Zeitpunkt gekommen, das warme Bett zu verlassen und die Bande mit Frühstück zu beruhigen.

Und genau jetzt schlägt die Stunde des Keks. Hat sie bisher das wilde Treiben von ihrem Thron aus kopfschüttelnd und teilweise sicherlich auch verachtend betrachtet, so streckt sie sich nun genüsslich, schaut der Richtung Küche tobenden Bande mit ihren unergründlichen, bronzefarbenen Augen nach und fliegt leicht wie eine Feder (5,5 Kilo :-))) und elegant wie eine Balletttänzerin in meine Arme. Nur für sie wird nun ein Schloss aus Kissen gebaut, welches sie gnädiger weise kritisch zu erkunden geruht. Hat sie endlich ein geeignet Plätzchen in ihren täglich neu zu errichtenden Gemächern gefunden, beginnt sie aufgeregt an allem zu zupfen, was sie von mir erwischen kann, um mich in ihre Behausung zu locken. Was dann folgt, kann man nur noch als hemmungsloses Königliches-Keks-Kuscheln bezeichnen und ich gestehe, dafür würde ich auch morgens um vier aufstehen.

Aber bitte!!!!! Erzählen Sie das nicht meinen Katzen :-)))